Infos zum Thema Kirche und Geld Drucken
Geschrieben von: Administrator   
Freitag, den 09. April 2010 um 11:13 Uhr

 

Über Geld spricht man nicht, heißt es oft, und schon gar nicht in der Kirche. Doch trotzdem sorgt das Thema Geld und Kirche immer wieder für Diskussionen. Derzeit sorgt das Thema erneut auch wieder für öffentliche Schlagzeilen. Und auch hier höre ich immer wieder die Fragen: Warum soll ich Kirchgeld zahlen, wenn ich schon Kirchensteuer überweise? oder: Ist es nicht besser aus der Kirche auszutreten und die Kirchensteuer zu sparen und dafür mehr für die Gemeinde vor Ort zu spenden?

Immer wieder tauchen in Gesprächen über diese Fragen Mißverständnisse und Unklarheiten auf. Darum möchte ich Ihnen knappe Informationen über diese Fragen geben.

Kirchensteuer zahlt nur, wer auch Lohnsteuer bzw. Einkommensteuer zahlt. Bei Rentnerinnen und Rentnern, wie auch bei Arbeitslosen, wird keine Kirchensteuer erhoben! Die Kirchensteuer ist der Beitrag der Mitglieder an die gesamte Solidargemeinschaft der Kirche. Die Kirchensteuer beträgt 9 % von der Lohnsteuer, ist also an das Einkommen gekoppelt, damit die Lasten möglichst gerecht verteilt werden. Sie wird vom Finanzamt einbehalten und dann an die Kirche überwiesen. Diese Dienstleistung der Finanzbehörden bezahlen wir. Dennoch ist es die kostengünstigste und gerechteste Variante.

Die Kirchensteuer leistet auch und gerade für die Gemeinden unverzichtbare Dienste, wie an einigen Beispielen deutlich wird:

· Durch die Kirchensteuer werden die Gehälter der Mitarbeiter und Pfarrer (bei uns im Kirchspiel: Frau Beyer, Herr Brandt und Herr Reuter) bezahlt.

· In unseren Gemeinden fließen große Summen aus Kirchensteuermitteln in die Bauvorhaben an den Kirchen.

· Aus den Kirchensteuermitteln fließen pro Gemeindeglied und Jahr 2 Euro in die Kirchgemeinden zurück.

Darüber hinaus werden aus den Mitteln der Kirchensteuer alle überregionalen Angebote und kirchliche Serviceleistungen finanziert.

Wer also die Kirchensteuer spart, mutet der Solidargemeinschaft zu, Ihre Leistungen — von der Erhaltung der Kulturgüter der Kirchen bis zum Gottesdienst zu Taufe, Konfirmation und Jubelkonfirmation, Trauung und Beerdigung — ohne Bezahlung des Personals anbieten zu sollen. Denn wer die Kirchensteuer spart, trägt für den oft beklagten Stellenabbau in der Kirche direkte Verantwortung.

Darum an dieser Stelle allen ein besonderer Dank, die regelmäßig die Kirchensteuer zahlen!

Wer an der Kirchensteuer spart, muß damit rechnen, daß in absehbarer Zeit auch am Heiligen Abend keine Glocken mehr zum Krippenspiel läuten.

Bei allen diesen Aktivitäten sind die Spenden an die Gemeinde vor Ort sehr willkommen, sie ermöglichen aber nicht, daß die Angebote auf Dauer gesichert werden können.

Und wir merken die Auswirkungen jetzt bereits in beträchtlichem Maße wenn wir schauen, wie viele unserer Pfarrhäuser nicht mehr von einem Pfarrer bewohnt werden… Wir merken die Auswirkungen bereits jetzt schon in beträchtlichem Maße, wenn wir beklagen, daß ein Pfarrer oft nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein kann.

Das Kirchgeld wird von der Kirchgemeinde vor Ort erbeten. Es ist eine freiwillige Abgabe. Dennoch ist sie für die Haushaltsplanungen unserer Gemeinden enorm wichtig. Sie stellt eine wesentliche Größe auf der Einnahme-Seite unserer Planungen dar. Ohne dieses Geld könnten viele Aufgaben der Kirchgemeinden nicht realisiert werden. Die Hauptausgaben der Kirchgemeinden beziehen sich darauf, daß wir für die kirchlichen Feiern die Gebäude vorhalten - d.h. wir sorgen für die Unterhaltung, die Reinigung, die Energieversorgung und Heizung der Räume - und dies das gesamte Jahr über, damit die Kirche auch am Heiligen Abend ordentlich gepflegt, hell und möglichst auch etwas warm ist.

Wir sind dankbar, daß wir für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen etwas Geld für Material zur Verfügung haben. Wir leisten uns ehrenamtliche Musiker, die Herrn Brandt da unterstützen, wo er nicht sein kann, weil er andernorts Dienst tut. Wir kaufen kleine Geschenke, die besonders ältere Gemeindeglieder zum Geburtstag erfreuen. Gern würden wir uns auch verstärkt um soziale Belange auch in finanzieller Weise kümmern - die bisweilen herrschende Not ist uns nicht verborgen. Doch leider füllen sich unsere Kassen nicht durch Zauberhand oder Wunder, sondern nur durch Ihre Spendenbereitschaft, nur durch die Solidarität innerhalb der Kirchgemeinden. Bitte helfen Sie auch in diesem Jahr wieder mit, damit nicht einige Wenige die gesamten Lasten tragen müssen.

Leider steigen auch unsere Ausgaben ständig. Da wir nicht immer nur einsparen können und wollen, hat die Landessynode unserer Kirche beschlossen, die Richtwerte für das Kirchgeld neu festzulegen. Wir sind als Kirchengemeinden verpflichtet, diese Richtwerte zu beschließen und weiterzugeben, anderenfalls werden uns sämtliche Zuschüsse aus landeskirchlichen Mitteln gestrichen.

Derzeit erbitten wir Kirchgeld in Höhe von

15 Euro pro Jahr (=1,25 € pro Monat)  von Schülern, Azubis, Studenten, Empfängern von ALG II u.ä.

42 Euro pro Jahr (=3,50 € pro Monat) von allen kirchensteuerpflichtigen Gemeindegliedern

Alle Rentner sowie alle anderen Gemeindeglieder, die keine Kirchensteuer bezahlen, werden gebeten, sich am monatlichen NETTO-Einkommen zu orientieren:

Bei einem monatlichen Einkommen bis

600,- € --> 36,- € Kirchgeld pro Jahr (= 3,- € im Monat)

700,- € --> 42,- € Kirchgeld pro Jahr (= 3,50 € im Monat)

800,- € --> 48,- € Kirchgeld pro Jahr (= 4,- € im Monat)

900,- € --> 54,- € Kirchgeld pro Jahr (= 4,50 € im Monat)

1000,- € --> 60,- € Kirchgeld pro Jahr (= 5 € im Monat)

Bei einem Einkommen über 1000,- Euro im Monat erbitten wir je 100,- Euro mehr Einkommen pro Monat 6 Euro pro Jahr zusätzlich.

Unsere Kirchen stehen allen offen. Unsere Gemeinden engagieren sich gern für die Belange unserer Orte - helfen Sie uns  dabei durch Ihren Beitrag mit dem Kirchgeld.

 

Wenn Sie Fragen zum Thema haben, melden Sie sich im Pfarramt oder gebührenfrei beim Kirchensteuertelephon:

0800 / 713 713 7 Dort ist die Leitung ist frei: Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 11.30 Uhr und Montag bis Donnerstag von 14 Uhr bis 16 Uhr.

 

Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 19. April 2018 um 11:16 Uhr